vasárnap, október 08, 2006

WE in Pécs (28.08.2006)

Das Wochenende war sehr aufschlussreich! Ich hätte teils auf einige Situationen verzichten können!
Angefangen mit Freitagmorgen. Sanft schlummerte ich noch in der 1. Etage des Hauses in meinem kleinen süßen Zimmer, als in der 1. Etage etwas Schreckliches mit ungarischer Stimme das Haus betrat. Der erste Blick folgte auf das Handy – es war halb 8. Ich hätte mich so gern noch einmal umgedreht, wäre nicht Andris sein Gitarrenunterricht um 10 Uhr gewesen und hätte ich nicht mit gemusst, um in die Innenstadt zu gelangen.
Also musste ich nach reichlich Schlaf, seit morgens nach um 2 Uhr, mich in die Kleidung schmeißen, um rechtzeitig fertig zu sein, damit wir zu um dreiviertel 9 zur Bushaltestelle gehen konnten. Gerade fertig, klopfte es an der Tür, dass ich doch bitte Frühstücken komme. Bis dahin war noch fast alles normal. Wir, Andris und ich, alleine zu Hause, bis auf Ádám, der in ein Camp von der Schule für eine Woche musste.
Ich kam in die Küche und erschrak erst einmal. Ein tierisch großer Hintern reckte sich in meine Richtung. Mir wurde ja schon gesagt, dass wir eine Putzfrau hätten, aber wer sagte etwas von Ermutigung zum Ergeben?! Ich wusste nicht, dass es noch härter werden könne: Nun auch noch Erblindungsgefahr, als sich dieses ,,Etwas“ umdrehte und mich das Gesicht, ich glaube, dass ich es richtig identifizieren konnte, ansah. In dem Moment wünschte ich mir, ich wäre blind auf die Welt gekommen. Da sind sogar unsere Lehrerinnen Schönheitsköniginnen!!
Erholt nach dem ersten Schock, wollte ich gerade kehrt machen, als diese Frau, ich wähle mal diese Bezeichnung, sich dachte, sie müsse mich blöd auf Ungarisch anmachen und mich anschnauzen. Ich verstand die Welt nicht mehr!
Da schnauzt dich das Personal an! Am liebsten hätte ich sie gefeuert, doch das geht ja leider nicht! So gründlich geputzt hatte sie auch wieder nicht, dass man keinen Grund hätte, sie zu entlassen…
Zum Glück kam Andris mir zur Hilfe und erklärte dem alten Drachen, was denn los sei. Aber leider weiß ich bis jetzt nicht, was ich denn bitte verbrochen hatte.
Ich wusste nur noch eins: Sachen schnappen, Schnitte zwischen die Zähne, Alarm vom Haus anschalten und bloß noch weg!
Um so richtig wach zu werden, da man ja noch nicht genug hatte von dem Ungeheuer, welches zu Hause wütete, wurde man noch mal so richtig schön durchgerüttelt, von der Buslinie 67! Alle Busse in Budapest sind die reinen Luxuskarossen und die Straßen sind ein Traum! Schöner kann die Hölle auch nicht sein…
Angekommen in der Innenstadt, setzte mich Andris vor dem City Center ab, damit ich shoppen gehen konnte. Wer hatte eigentlich gesagt, dass ich das wollte?
Aber als ich nun da war, hatte ich keine andere Möglichkeit. Shoppen alleine macht generell keinen Spaß, erstrecht nicht, wenn du nicht wirklich etwas brauchst und keinen Berater hast, der hinter dir her rennt und dir paar Klamotten andrehen will.
Also ging ich an die 2 Stunden in diesem 3-stöckigen Shopping-Center nach einem Prinzip vor: Rein gehen, auf die ungarische Frage, was man denn für einen tun könnte, abwinken und so schnell wie möglich das Geschäft verlassen. Was für ein Spaß! -.-’’
Na ja, irgendwie ist mir dann bei C&A ein hübscher, reduzierter Tuchschal in den Blickwinkel gekommen – wollte sowie so ein Teil kaufen und so musste dieser mit.
Zeit war zum Glück vorüber und ich ging hinaus ins Freie zum verabredeten Treffpunkt mit Andris. Jeden Tag schien bisher die Sonne und nun – Regen. Ich stand total knapp bekleidet da im kalten Regen!! (Ich merke es immer noch im Hals!)
Na ja, die Pizza im Anschluss wärmte ja wieder ein bisschen. *lecker*
Kurz vor 1 Uhr trafen wir wieder zu Hause ein. Kaum hatten wir die Tür geöffnet, streckte sich der hässliche Kopf unserer Putze uns entgegen – direkt aus dem Bad. Diese Frau stand kaum bekleidet im Bad, gerade aus der Dusche gekommen. *bäh* Trauma…
Die Rettung: Flucht ins Zimmer!
Von 5-6 Uhr abends wurde dann das Auto beladen. Nächster Schock: zu 7 im Auto und die Fahrt betrug 4 Stunden bis nach Pécs! Na Herzlichen Glückwunsch!
Die ganze Fahrt lang habe ich Musik gehört – zum Glück hatte ich kurz vor der Abfahrt meinen MP3-Player noch eingesteckt – und aus dem Fenster gesehen. Ungarn bei Nacht, sehr interessant! Nach einer halben Ewigkeit sind wir dann in dieser gewissen Stadt und bei unseren Gastgebern angekommen. Kaum ausgestiegen, merkte ich schon, wie die Müdigkeit an mir nagte und auf einmal wurde mir auch der Unterschied von ca. 30°C zu 18°C klar. Na ja, nur in T-Shirt und Hose… Da Sanyi noch nicht das Gepäck auspacken wollte, da es im Dachgepäckträger war, gab er mir seine Jacke – als ob mir davon warm werden würde… Zitternd saß ich nun dort an einem Tisch in dem garten unserer Gastgeber.
Nach einer Stunde kannte Sanyi Erbarmen, da ich wirklich sehr müde war, war ja auch die Einzige außer ihm selbst, die nicht während der Fahrt geschlafen hatte, und dermaßen fror.
Er ging zum Auto, um die Sachen auszuladen und ich beschloss mit ihm zu kommen.
Dann ging es noch einmal zwischen ihm und Éva auf Ungarisch hin und her und kurzerhand darauf setzte er mich in das Auto. Er meinte nur, dass wir wenige Minuten nur fahren müssten, da wir wo anders übernachten wollten, was sich kurz vorher entschieden hatte. Also freute ich mich, nicht im Garten schlafen zu müssen.
Frohen Mutes, versuchte ich mich im Auto aufzuwärmen, was mir nicht wirklich gelang.
Nach 10 min. Fahrzeit, die angekündigten 2-3 Minuten, stiegen wir an neu gebauten Eigentumswohnungen aus. Schnell luden wir die Klamotten aus und alle freuten sich auf ihr ,,Bett“.
Wir kamen in die Wohnung unter dem dach hinein und was war: Nichts! Außer einer Küchen- und Badeinrichtung war gar nichts! Doch… es war eisig kalt!! Aber irgendwie erging es nur mir so… Die anderen liefen in kurzen Klamotten herum und ich zog mir meinen Pullover an und die Jacke wieder darüber.
Wir mussten alle auf Luftmatratzen schlafen und jeder nahm sich ein Zimmer. Ich habe mir eines mit einem schönen Panoramablick auf Pécs gekrallt.
Sanyi wollte mir die Luftmatratze aufpusten, doch ich wollte nicht. In der Nacht hätte ich mich eh vielleicht heruntergekullert o.ä.
So schlief ich lieber auf dem Teil ohne jegliche Luft in den Kammern.
Und wie habe ich die Nacht echt mir den Hintern abgefroren.
Nächsten Tag, nach dem Erwachen aus der Kältestarre gingen wir zuerst wieder zu unseren Gastgebern, um aufzuräumen, Gemüse zu putzen und andere Tätigkeiten bis zum Mittag auszuüben – eben die Vorbereitungen für die anstehende Grillparty. Der Hausherr hatte mir ständig bei der Begrüßung und beim Abschied die Hand geküsst – egal ob er noch nüchtern war oder nicht…
Kurz vor Mittag gingen Sanyi, Éva und ich in die Altstadt. Eigentlich wollte Sanyi seinem Hobby nachgehen und selbst photographieren, doch dann hatte ich ihm die professionelle Digi-Kamera abgeluchst. Das Flair von Pécs ist atemberaubend schön.
Abends war noch die Party bis weit über Mitternacht hinaus und ich musste wieder auf meine Matte schlafen.
Na ja, nachdem wir von morgens nach dem Aufstehen bis um 2 Uhr noch geholfen haben, aufzuräumen, konnten wir endlich nach Hause fahren. Wieder die Flucht in die Arme des MP3-Players.
Ich habe 3 Kreuze gemacht, als wir wieder zu Hause waren.