vasárnap, október 08, 2006

ja ja... der 7. Oktober 2006 ^^


Frau alleine in Großstadt

Eigentlich wollten Bálint und ich uns schon seit längerem Treffen, doch jedes Mal kam irgendetwas dazwischen – zuerst mein Unfall und das Wochenende darauf, durfte ich noch nicht heraus, da die Wunde noch zu frisch war! Und wie es der Zufall wollte, mussten wir dann auch noch am folgenden Wochenende zu Évas Eltern fahren und dort übernachten. Also musste ich Bálint schon so oft versetzen oder absagen. Aber gestern hatte es dann endlich geklappt gehabt!
Kurz nach dem Aufstehen, also um 9 Uhr, wollte ich mich eigentlich fertig machen, um mit Sanyi zu Tesco zum Einkaufen zu fahren. Ja, eigentlichen wollten wir um diese Zeit los. Ich kam leise aus meinem Zimmer geschlichen und siehe da – er lag noch im Bett und schnarchte ruhig vor sich hin. Sah lustig aus, dass er selbst im Schlaf noch mit Éva füßeln konnte.
Also ging ich noch mal bis zum Reggeli in mein Zimmer.
Na der Lacher war perfekt, als wir alle zum Reggeli gerufen wurden: Sanyi rief statt Reggeli Vascora (Abendessen) die Treppe hinauf. Es war schon komisch…
Da ich mich nun mit Bálint um 14 Uhr auf dem Battyáni Tér treffen wollte, besprachen wir am Frühstückstisch, wie denn der Tagesablauf bis dahin sein wird.
Kurz darauf hieß es, fertig machen und auf zum Gemüse- und Obstmarkt. Schnell dort paar Sachen für das große Letchoeinkochen für den Winter eingekauft und ab nach Hause. Das mit dem Tesco-Großeinkauf wollten dann Éva und Sanyi alleine machen, da die Zeit doch schon etwas zu weit vorangeschritten war.
Theoretisch war alles zeitlich gut kalkuliert – ich hätte pünktlich da sein müssen. Also, in die Buslinie 67 hinein, danach in die Metro 2 und dann nach 45min – 55min am Battyáni Tér.
Aber nein! Bis zum Bushalteplatz an der Metro 2 war ja alle noch ganz Ok gewesen. Bis dann der große Schrecken kam: Die Metro war geschlossen! Die Ersatzlösung war mit der Buslinie M2 zufahren. Man, hatte ich Angst, dass die später komplett woanders hinfährt! Ist ja gar nicht so leicht, wenn du dich erstens nicht so gut auskennst und dann noch alles auf Ungarisch ist…
Der Bus war bis zum letzten Stehplatz zu. Haltestelle für Haltestelle tuckerte er vor sich hin. Und die Zeit rannte! Ich war gerade mal an der Elizabeth-Brücke angekommen, da war es schon 10min. nach unserer Treffzeit. Also bin ich dann an der nächsten Haltestelle raus, die drüben in Buda war. Mein Fehler!
Wusste ich nicht, wo ich war, 2. war es ein verdammt langer Weg bis zu B. Tér und 3. der Bus fuhr doch durch, was ich nicht wusste, da generell da stand, dass der Bus zum Moskva Tér fährt, eine Haltestation hinter dem B. Tér.
Mit einem Cityflip (kl. Stadtkarte) war ich dann nach 20min. Gerenne am Treffpunkt.
Na ja, und dann konnte Bálints und meine kleine Stadttour beginnen. Zuerst sind wir zum Platz der Helden. Er hatte mir einiges erklärt gehabt und ich hab mal wieder schön viele Photos machen können. Anschließen haben wir noch eine kleine Runde hinter dem Platz gedreht und sind zu einem alten Schloss, das original in Siebenbürgen steht.
Zu dem Zeitpunkt, zu dem wir da waren, waren gerade eine Orchideen-Ausstellung und eine Hochzeit. Die Braut sah echt hübsch aus…
Auf dem Rückweg zum Platz kamen wir noch durch einen Park, am Vergnügungs- und Tierpark vorbei, sowie an einem Zirkus und dem Restaurant, in dem Bálints Mutter Buchhalterin ist.
Schnell einen Apfel gegessen und rein in die 1. Metro auf dem Kontinent, die 2. in ganz Europa (1. Metro war in London). Seit langem hatte ich dann wieder einmal die teuerste Einkaufstraße in Budapest gesehen – dort war ich schon einmal bei unserem letzten Ungarnurlaub.
Weiter sind wir dann zur Citadella auf dem Gallyerthegy. Man, war das vielleicht ein Durchfitzen! Erst haben wir nicht den richtigen Bus gefunden, dann sind wir eine Haltestelle zu weit gefahren. Lustig war, dass die Motorradfahrer auf ihren Motorrädern protestierten. Ich hab selbst davon ein Video gemacht: Die ganze Zeit haben manche uns gewunken und die ganze Zeit wurde gehupt, etc. Es war schon lustig!
Das Fetzige war, dass wir gerade nur dazugekommen sind, die Straßenseite zu wechseln, um den Aufgang auf den Berg zu suchen, als an uns auf einmal der Bus mit dem kompletten Team der Ungarischen Nationalmannschaft vorbei fuhr!!! Kurz darauf fuhr auch noch die türkische Mannschaft an uns vorbei, die dann am Abend 1:0 gegen Ungarn gewann. Leider!
Der Weg zur Citadella war etwas anstrengend, erstrecht für mein Bein. Da es schon um 6 Uhr war, wurde aus der Wärme des Tages langsam kühle Nacht. Joah, gut, wenn man Bálint in seiner Nähe hat und der zufälligerweise einen Pulli mithat, den er selbst anzog und so seine Jacke nicht brauchte. Die Jacke war dann bis Zuhause meine.
Auf der Citadella hatten wir dann einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt in der Dämmerung – erleuchtet und der Himmel war dunkelblau! Einfach nur schön!!!
Als wir dann versuchten, wieder zurückzukommen, war erst einmal die große Frage, wie! Zum B. Tér den ganzen Weg zurück oder mit einem anderen Bus die M2 Buslinie finden. Die zweite Lösung war es dann schließlich. Doch leider kam der Bus nicht und wir wollten/sollten um 20 Uhr Zuhause sein zum Raclette-Dinner. Was macht man da??? Ganz einfach – Bálint hinter sich über die Elizabethbrücke herziehen und versuchen, die nächste M2 Bushaltestelle zu finden. Vor unserer Nase ist unser Bus weggefahren. Doch zum Glück fuhr dann ab 19 Uhr, was wir dann auf die Minute genau hatten, die Linie alle 2-3min.
Der Bus war mal wieder krachvoll. Stehen bis zu einer halben Stunde; das Gleiche noch einmal in der 67 bis nach Hause, die halbe Stunde. Doch pünktlicher hätte man nicht sein können: 5 min vor 20 Uhr waren wir da!
Da wir kein Mittagessen hatten und ich generell seit 10 Uhr nichts mehr aß, freuten wir uns so auf das Dinner.
Nach dem wir kräftig reingehauen hatten, verfolgten wir noch etwas die Niederlage der ungarischen Nationalmannschaft und sahen uns später die Photos an, die ich gemacht hatte.
Da Éva dann schon früh ins Bett ging, sahen wir uns noch einen Cartoon namens Gustav an, der zum Glück ohne Sprache war, nur mit Geräuschen. Haben wir (Sanyi, Bálint und ich) gelacht! Ungefähr um halb 12 Uhr verabschiedete sich Bálint und Sanyi und ich sahen uns die Cartoonreihe (jeder Part dauerte in etwa 5min.) noch zu Ende an.
In Decke gepackt und einbisschen aneinander gekuschelt, haben wir dann noch andere bescheuerte Stummcartoons im regulären Fernsehprogramm angesehen. Ich glaub beim Letzten bin ich etwas weggenickt. Man, so sanft wurde ich schon lange nicht mehr geweckt, seit dem ich Deutschland verließ: sanftes Streicheln meiner Wange und Hand neben den leisen Worten, dass ich doch nicht einschlafen soll. Falls das nun komisch klingt, Éva macht das auch manchmal, mir einfach mal über die Wange streicheln, z.B. hatte sie mich auch im Krankenhaus in die Arme genommen.
Und momentan freue ich mich über jede Wärme, die ich bekomme. Bekomm selbst manchmal ein Küsschen auf die Wange, wenn es mal nicht die Begrüßung von jemand ist, dass man sich wie die Franzosen Küsschen gibt. Oder gestern Abend eben, als ich wieder an Sanyis Schulter eingeschlafen war, ein Küsschen auf die Haare. Bin halt Papas Darling, für den er alles machen würde…
Als ich im Zimmer oben war, fand ich ziemlich schnell Schlaf – meine Füße waren dankbar!
Seit dem Morgen bis zum Abend saß ich nicht wirklich. Also war es eine willkommene Erholung! Man, war das ein Tag…

Legende: Bálint - Freund der Familie

Sanyi (Sándor) - mein ,Paps'

Éva - meine ,Mum'